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Zu Friedensappell von AfD-Chef

Grünen-Politiker zu Israel-Krieg: Wer auf Diplomatie setzt, ist Antisemit

Politik
Hintergrund: IDF Spokesperson's Unit, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Von Notz: Stephan Röhl/Heinrich-Böll-Stiftung, Flickr, CC BY-SA 2.0; Chrupalla: TC2021, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 (beide freigestellt); Komposition: Der Status.

Wie bereits beim Ukraine-Krieg zeichnet sich die deutsche Öffentlichkeit durch eine verordnete Einheitsmeinung aus. Wer nicht 100% für israelische "Flatten the Strip"-Fantasien trommelt, der gilt als böse. Nachdem AfD-Chef Tino Chrupalla "Diplomatie als Gebot der Stunde" bezeichnete, witterte Grünen-Politiker Konstantin von Notz darin allen Ernstes eine vermeintlich "antisemitische Äußerung". Es blieb nicht die einzige absurde polit-mediale Reaktion auf Chrupallas pragmatischen Friedensappell.

Chrupalla: "Diplomatie ist Gebot der Stunde"

Der gerade durch die Erfahrung einer Kindheit in der DDR wohl gegen die Pflege einseitiger Freund-Feind-Narrative abgehärtete Chrupalla äußerte sich bei der Rückkehr auf die politische Bühne nach dem feigen Anschlag auf seine Person erfrischend besonnen: Er weiß, dass der Nahost-Konflikt kein deutscher Krieg ist und die Gefahr einer Ausweitung für Deutschland nachteilige Folgen hätte - etwa einen neuen Flüchtlingsstrom. Die ersten Ausreisewilligen brechen bereits nach Europa auf - Der Status berichtete.

Chrupalla stellte klar: Er verurteile die Hamas-Angriffe, trauere aber prinzipiell um alle Kriegstoten. Vor allem müssten die Staaten in der Region nun auf Deeskalation setzen, um einen Flächenbrand abzuwenden: "Diplomatie ist das Gebot der Stunde. Eine tragfähige Lösung für alle Seiten muss das Ziel sein!" 

Grünen-Politiker wittert "Antisemitismus"

Für Konstantin von Notz, den grünen Vorsitzenden des Kontrollgremiums für die Nachrichtendienste im Bundestag, war dies bereits zu viel. Ihm fiel daraufhin nichts besseres ein, als mit der Nazi-Keule ums Eck zu kommen: "'Kriegstote'?! Antisemitismus und die AfD: Die erste Äußerung von Chrupalla auf X zu den Terroranschlägen und Massenmorden an israelischen Zivilisten in Israel durch die Terroristen und Mörder der Hamas, ist diese relativistische, unklare und unempathische Aussage."

Offenbar haben die Grünen die Wandlung von der Partei, die Waffenlieferungen in alle Konfliktregionen ablehnte, zur Kriegstreiber-Partei in zwei Jahren vollendet. Die Nummer ist noch skurriler vor dem Hintergrund, dass die grüne Außenministerin Annalena Baerbock weiterhin an Millionenzahlungen aus deutschen Steuergeld für Palästina festhalten will, obwohl im Raum steht, dass die "Hilfszahlungen" eben nicht bei der notleidenden Zivilbevölkerung, sondern bei den Hamas-Kämpfern landen.

Liberal-konservative Journalisten drehen frei

Es blieb nicht die einzige absurde Reaktion des polit-medialen Komplexes auf Chrupallas besonnene Forderung nach Diplomatie. So behauptete der liberal-konservative Journalist Jan Fleischhauer allen Ernstes, es handle sich dabei um eine "Weisung aus Moskau", die sich anhöre wie der "Zentralrat der Muslime". Dass Israel die Versorgung mit Strom, Essen & Wasser blockiert und manche seiner Politiker davon träumen, Gaza mit Atomwaffen plattzumachen, lässt ihn kalt. 

Doch das ist noch nicht alles: Er fragt sich, was Chrupalla tun würde, wenn "Hamas-Verbündete" in Berlin zuschlagen würde. Während Chrupalla nämlich deren Gewaltbereitschaft klar verurteilte, ist von Fleischhauer keine Äußerung bekannt, wie er sich positionieren würde, wenn hunderttausende Gaza-Flüchtlinge nach Deutschland kommen und niemand im "Wir schaffen das"-Taumel herausfiltern kann, wer nun humanitärer Flüchtling und wer Hamas-Sympathisant ist... 

Auch "NiUS"-Aushängeschild Julian Reichelt, schon als Ex-Bild-Chefredakteur ein Transatlantiker vor dem Herrn unterstellte Chrupalla die schlechtestmöglichen Absichten: "Was der AfD-Vorsitzende hier tut, ist nichts anderes, als Israel das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen. Schändlich! Das würde dazu führen, dass noch mehr Juden ermordet werden." Offenbar ist beim scheinkonservativen Medium bereits ein ohne Gut-Böse-Brille vorgebrachtes Mitgefühl mit unschuldigen Zivilisten böse...

Rückendeckung aus eigenen Reihen

Während also die Systemvertreter versuchten, Chrupalla in ein ungustiöses Licht zu rücken, weil er für Diplomatie und die Verhinderung eines großflächigen Krieges auftritt, bekommt der AfD-Chef auch Rückendeckung aus eigenen Reihen. So etwa von Alexander Jungbluth aus Rheinland-Pfalz, Listenfünfter der EU-Wahl im kommenden Jahr. Dieser schrieb: "Sowohl im #Israel-, als auch im #Ukraine Konflikt gilt es fast als verwerflich, Diplomatie zu fordern. Die Konsequenz ist dann aber, dass so lange Krieg geführt wird, bis eine der Seiten kapituliert. Krieg bis zum Letzten. Ist das wirklich die beste Lösung?"

Diplomatie als wichtigstes Mittel in diesem Konflikt - auch der AfD-Verteidigungspolitiker Hannes Gnauck ist dieser Ansicht: 

Auch der AfD-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Maximilian Krah, warnt vor den unabsehbaren geopolitischen Folgen: 

Bruno Wolters vom Grazer "Freilich"-Magazin versuchte ebenfalls eine pragmatische Einordnung der Chrupalla-Aussage: 

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