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FPÖ-Kritik nach Sommergespräch

'Propaganda-Anstalt': ORF wollte mit Kickl nicht über aktuelle Themen sprechen

Politik
TV: Goodmockups.com; Kickl/Thür: Screenshot ORF ON (Bildzitat); Komposition: Der Status.

Nach dem ORF-Sommergespräch, bei dem FPÖ-Chef Herbert Kickl diesmal zu Gast beim etatmäßigen ZIB2-Anchor Martin Thür war, spart dessen Partei nicht mit Kritik an der Interviewführung. Denn der Staatsfunk-Moderator habe in fast einer Stunde kaum ein brennendes Thema zur Sprache gebracht, sondern hauptsächlich "haltlose Anwürfe der Einheitspartei" wiederholt.

Kickl muss brennende Themen selbst einbringen...

Trotz der unorthodoxen Interviewführung schaffte es der FPÖ-Chef thematisch einige Pflöcke einzuschlagen. So sprach er über die notwendige Kurskorrektur in der Wirtschaft, einschließlich der steuerlichen Entlastung der Bürger und kritisierte die verschobenen Prioritäten bei der Bekämpfung des "Fachkräftemangels", wo die Regierung offenbar lieber auf Anreize zum Import weiterer Billiglöhner aus aller Welt setzt, anstatt das Potenzial zeitlich begrenzter Gastarbeit innerhalb der EU zu nutzen. Die Sozialleistungen sollen wieder zur Unterstützung von Staatsbürgern in Notlagen statt für Glücksritter aus fremden Ländern dienen.

Auch will Kickl aus dem NATO-Raketenschirm "Sky Shield", bei dem es berechtigte Zweifel zur Vereinbarkeit mit der immerwährenden Neutralität gibt, aussteigen. Bei der Ablehnung der Messenger-Überwachung, welche die ÖVP aktuell plant, erinnerte er an die Erfahrungen aus der Corona-Zeit, wie schnell plötzlich Menschen, die einfach nur für die Rückkehr der Freiheit eintreten, zu "Extremisten" gestempelt werden. Die Regierung habe "von allen guten Geistern verlassen" die Grund- und Freiheitsrechte und die parlamentarische Demokratie in nicht vorstellbarem Ausmaß eingeschränkt, solchen Leuten solle man kein Überwachungsinstrument in die Hand geben.

...weil ORF lieber Vorwürfe der Konkurrenz auftaut

Aber beinahe all diese Themen musste sich Kickl quasi selbst bereitstellen. Denn Thür konzentrierte sich über weite Strecken darauf, mit Vorwürfen und vermeintlichen Widersprüchen anzukommen, die in den vergangenen Monaten vor allem vonseiten der politischen Konkurrenz in den Raum geworfen wurden. Teilweise wurden dabei Dinge, die 20 bzw. 25 Jahre zurückreichen, zur Sprache gebracht. Mehrfach führte dies dazu, dass Kickl den ORF-Moderator korrigieren bzw. zusätzlichen Kontext bereitstellen musste, weshalb der Staatsfunk-Mann sich in der Folge auch "unsauberen Journalismus" vorwerfen lassen musste.

Heftige Kritik an der seiner Ansicht nach "journalistisch dürftigen und intellektuell fragwürdigen" Interviewführung übte am Dienstagmorgen nun FPÖ-Generalsekretär & -Mediensprecher Christian Hafenecker. Anstatt die großen politischen Themen und Probleme der Gegenwart, die auch die Bevölkerung unmittelbar betreffen und daher interessieren würden, anzusprechen, habe der ORF-Moderator über fast das gesamte Gespräch hinweg haltlose Vorwürfe der Einheitspartei aus der Vergangenheit, die bereits unzählige Male widerlegt worden seien, hervorgeholt. 

Hafenecker formulierte seine Kritik nicht nur per Aussendung, sondern auch per Videobotschaft: 

Hafenecker: ORF agiert wie "Propagandaanstalt"

Damit habe sich der ORF "wieder als das gezeigt, was er in Wahrheit ist: Eine zwangssteuerfinanzierte Propagandaanstalt und der öffentlich-rechtliche Arm des Systems und der Einheitspartei“. Den Menschen würden nämlich andere Themen unter den Nägeln brennen: "Die illegale Masseneinwanderung, die extreme Teuerung, die Rekordinflation und der damit verbundene Wohlstandsverlust bis weit in den Mittelstand hinein, sowie der laufende Neutralitätsverrat durch Schwarz-Grün". Diese seien jedoch überhaupt nicht thematisiert worden.

Hafenecker mutmaßt, dass dies mit Bedacht geschehen sei: "Wohl, weil man in der ORF-Chefetage ganz genau weiß, dass nur die FPÖ und Herbert Kickl die richtigen Antworten und effektiven Maßnahmen zur Lösung all dieser Probleme haben." Für fragwürdig hält der FPÖ-General auch den Umstand, dass der ORF eine Störaktion "durch linksextreme Aktivisten" nicht verhindert hätte. Dies seien mit einem Boot ziemlich nahe an den Gesprächsort vorgedrungen und ein Plakat am Ufer abgelegt. Stattdessen hätte man in der ZIB2 diesen sogar noch deren "schwachsinniges Plakat" hergezeigt. 

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