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Kein Machtwechsel am Bosporus

Stichwahl in der Türkei: Sultan Erdogan hat die Nase vorn

Politik
Bild: Orhan Erkılıç, Public Domain

Der von den Medien zuvor herbeigeschriebene Umbruch in der Türkei ist wieder abgesagt. Bei der Stichwahl hatte der amtierende Präsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu mehr Stimmen. Bei den ersten Hochrechnungen zur Stichwahl liegt Erdogan deutlich vor seinem Kontrahenten.

Erdogan, der nun in seine nächste Amtszeit geht, hat gegen seinen Konkurrenten Kilicdaroglu klar gewonnen. Zwar war es nach 20 Jahren im Amt kein Ruhmesblatt für den amtierenden Präsidenten, sich einem zweiten Wahlgang und einer Stichwahl stellen zu müssen, aber er hat es wohl durch das Ziel geschafft. Laut ersten Hochrechnungen führt er bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei. Auf ihn entfielen demnach bei der Stichwahl 57,1 Prozent der Stimmen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu nach Auszählung von mehr als 40 Prozent der abgegebenen Stimmzettel. Sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu kommt den Angaben zufolge auf 42,9 Prozent.

Hohe Wahlbeteiligung

Auch bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl dürfte die Wahlbeteiligung hoch sein. Schon an der ersten Runde am 14. Mai hatten 87 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen, nun schätzt man sie auch auf deutlich über 80 Prozent. Allein in Österreich, wo bereits frührer gewählt wurde, gaben 60,47 Prozent der 112.000 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das waren noch um 4,3 Prozent mehr als in der ersten Wahlrunde, so die Türkische Botschaft in Wien. Dies dürfte Erdogan durchaus helfen. Denn gerade bei den in Österreich oder Deutschland starken Gruppen von Auslandstürken erfreut sich Erdogan trotz massiver wirtschaftlicher Probleme und einer hohen Inflation in der Türkei nach wie vor großer Beliebtheit.

Prominente Wahlhilfe

Geholfen haben dürfte Erdogan aber auch die Wahlempfehlung des Drittplatzierten Sinan Ogan. Dass dieser sich für Erdogan aussprechen sollte, war von vornherein zu erwarten gewesen, da ihm der konservative Kandidat Erdogan näher steht als der Sozialdemokrat Kilicdaroglu, der zudem bei seiner CHP-Übernahme, der Partei auch Profil raubte, indem er mit dem zuvor gepflegten anti-westlichen Linksnationalismus brach. Aber auch der ehemalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil betätigte sich als fleißiger Wahlhelfer für den amtierenden Präsidenten, indem er auf Twitter Pro-Erdogan-Videos postete.

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