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Verteufelter Ohrwurm

Sylt-Posse geht weiter: UEFA verbietet ÖFB-Jubel zu 'L'amour toujours'

Soziales
Symbolbild: Pumuckl122, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Fußball ist ein Sport der Emotion, und manch Gassenhauer wurde dank seiner eingängigen Melodie zur Tor- & Jubelhymne erkoren. Seit Jahren gilt dies auch für die ewig junge Nummer "L'amour toujours" von Gigi d'Agostino. Nach der Aufregung um das zur Staatsaffäre aufgebauschte Sylt-Video erklommt es einerseits die Spitze der iTunes-Charts - andererseits wird das Lied vom Establishment rigoros ausgelistet. Dies trifft nun auch das ÖFB-Team, das bei der Fußball-EM nun nicht wie gewohnt zu diesem Lied jubeln darf.

Per Scherbengericht zum "verbotenen Ohrwurm"

"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus": Diese exakt ins Metrum der Leitmelodie des Liedes passenden Zeilen sind für den deutschen polit-medialen Komplex aktuell so etwas wie die Ausgeburt des Teufels. Fünf betrunkene junge Menschen auf Sylt wurden wie Staatsfeinde an den Online-Pranger gestellt, verloren ihre Jobs, eine Protagonistin kassierte auf ihrer Uni sogar ein Hausverbot - Der Status berichtete. In dieser polit-medialen Psychose berichtete die Systempresse praktisch täglich über andere Beispiele, wo die verhängnisvollen Zeilen intoniert worden seien, um den aufgebauschten Skandal am köcheln zu halten.

Während das Volk offenbar den knapp 25 Jahre alten Klassiker neu für sich entdeckt und "L'amours toujours" prompt auf Platz 1 der iTunes-Charts sprang, reagiert das System umso verschnupfter darauf. Plötzlich wird daraus auch wortwörtlich ein "verbotener Ohrwurm": Am Oktoberfest in München soll das Lied tabu sein, in Österreich erklärten "Kronehit" und das Staatsradio Ö3, das Lied nicht mehr zu spielen. Und nun herrscht auch die Gewissheit: Anders als etwa beim sensationellen 2:0-Sieg über eine desolate DFB-Elf vergangenen Herbst werden Fans & Spieler bei österreichischen Siegen bei der EM im Stadion nicht zu diesem Lied jubeln können.

Schon im November munkelte manch Beobachter geradezu prophetisch, dass es hierfür noch Ungemach geben könnte...:

UEFA untersagt Jubel zu "Döp-dö-dö-döp"

Dies verfügte laut einem "profil"-Bericht zuerst die UEFA selbst. Ursprünglich hatte der ÖFB das Lied, zu dem man traditionell bei Siegen nach dem Spiel mit den Fans jubelt, Ende März als Teil seiner Playlist übermittelt. Womöglich aus Sorge, dass das Lied ausgerechnet bei der Europameisterschaft in Deutschland mit dem "falschen" Begleittext gesungen werden könnte, schiebt der europäische Fußballverband rot-weit-roten Feiern nun einen Riegel vor: Das Lied darf nicht gespielt werden. 

Wenige Tage vor dem Beginn des Turniers, wo Österreich mit Vize-Weltmeister Frankreich, der Niederlande sowie Polen eine echte "Todesgruppe" erwischte, muss man sich nun eine neue Jubel-Hymne suchen. Und der ÖFB macht sofort den Kotau: "Der ÖFB steht ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration und engagiert sich für ein wertschätzendes Miteinander in allen Bereichen der Gesellschaft. Nach den jüngsten Vorfällen um die missbräuchliche Verwendung wird der Song bei ÖFB-Länderspielen nicht gespielt."

Auch Bundesligist hat Lied als Torhmyne

Doch die Jagdgesellschaft hat noch nicht genug: Denn auch der österreichische Bundesligist SCR Altach setzt auf das Gigi d'Agostino-Lied - und zwar als Torhymne. Bei den Männern hielten die Vorarlberger als 10. zuletzt nur knapp die Klasse, lediglich 14 der 27 Altach-Tore fielen im eigenen Stadion; bei den Frauen gehört man als Drittplatzierter der Vorsaison hingegen zu den Top-Teams. Im Spiel gegen Altenmarkt im April 2023 ertönte das Lied dort sogar sagenhafte 18 Mal!

Die Mannschaft versucht es nun mit einem Spagat: Einerseits lässt man sich seine beliebte Torhymne nicht rausschießen. Andererseits sah man sich auch am Rhein zu einem Bekenntnis zum Zeitgeist genötigt: "Hass, Hetze & Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Wir stehen für Respekt, Toleranz und Zusammenhalt!" Altach ist übrigens nicht der einzige deutschsprachige Verein, der dieses Lied nutzt: Der sächsische FSV Zwickau ist als Regionalligist aber deutlich "medienferner". 

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