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Fast 10 Prozent weniger...

Aufträge brechen ein: Deutscher Wirtschaft droht Stellen-Abbau im großen Stil

Wirtschaft
Symbolbild: Freepik

Es ist auch ein Alarmsignal für den Arbeitsmarkt. In Deutschland melden die Unternehmen zum fünften Mal in Folge einen deutlichen Rückgang der Auftragslage. Hatte man in den vergangenen Monaten noch Altlasten aus der Corona-Zeit abzuarbeiten, kommen nun keine neuen Aufträge nach. Dies sorgt nicht nur für Anspannungen am Arbeitsmarkt - viele Firmen überlegen doppelt, ob sie neue Mitarbeiter einstellen - auch für die Wirtschaftsprognosen lassen die Zahlen nichts gutes vermuten.

1,6 Prozent Rückgang bei Aufträgen der deutschen Unternehmen im Mai 2024 im Vergleich zum Vormonat April hört sich erst einmal nicht viel an, wäre es nicht bereits das fünfte Mal in Folge. Denn nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gehen der deutschen Wirtschaft, die schon immer stark exportgeprägt war, die Aufträge und damit auch auf lange Sicht die "Arbeit" aus. Zumal Analysten eigentlich sogar ein kleines Auftragsplus von 0,5 Prozent für den Mai erwartet hatten. Wie stark die Wirtschaft allerdings wirklich schwächelt, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr, wo der Auftragsrückgang sogar fast ein Zehntel (8,6 Prozent) beträgt.

Von schwach zu immer schwächer

Und 8,6 Prozent ist schon ein deutlicher Einbruch. Zumal auch das Jahr 2023 keineswegs von wirtschaftlichem Aufschwung geprägt war. Schon seit 2017 zeichnete sich laut dem Statistischen Bundesamt ein steter Rückgang der Aufträge an. 2020 bei Corona kam es dann zu einem massiven Abfall und ein weiterer Folge zu einem Auftragshoch, welches bis jetzt fortwirkte, da aufgrund von Lieferschwierigkeiten, Lockdowns etc. diese nur langsam abgearbeitet werden konnten. Seit dieser kurzen Spitze geht es jedoch wieder kontinuierlich bergab.

Beim verarbeitenden Gewerbe war zudem der Rückgang besonders im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge) mit 19,2 Prozent zum Vormonat besonders stark. Dies lag vor allem auch an fehlenden Großaufträgen. Ebenfalls negativ auf die Gesamtzahlen wirkte sich ein Rückgang bei der Automobilindustrie um 2,9 Prozent aus. Diese Minuszahlen konnten auch nicht durch positive Entwicklungen im Bereich der Datenverarbeitungsgeräte, elektronischen und optischen Erzeugnissen aufgefangen werden.

Rüstungsindustrie läuft besser

Für den Arbeitsmarkt sind diese Zahlen ebenfalls eher negativ. Ifo-Ökonom Klaus Wohlrabe erklärte gegenüber Businessinsider: "Auftragsmangel hält viele Unternehmen davon ab, Personal aufzubauen. Am ehesten stellen noch Dienstleister ein." Aber vor allem: "In der Industrie denken die Firmen eher über einen Arbeitsplatzabbau nach. Offene Stellen werden nicht nachbesetzt. Auch im Handel und im Bau deutet die Stimmungslage auf einen Rückgang der Beschäftigtenzahl hin". Wer also in diesen Bereichen arbeitslos wird, dürfte damit rechnen müssen, dies auch länger zu bleiben bzw. es schwierig finden, wieder eine vergleichbare Stelle zu finden.

Für das Gesamtbild der Wirtschaft hilft es da auch wenig, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall - BlackRock erhöhte erst unlängst seine Anteile an dem Konzern - nun den größten Auftrag der Firmengeschichte über 550 Panzer für Italien an Land ziehen konnte. Und dies kurz nachdem bereits ein Milliardenauftrag von der Bundeswehr und "befreundeten Staaten" für Artilleriemunition, die auch an die Ukraine gehen soll, eingegangen war.

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