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Welt-Umbau in Schwarz-Grün...

'Great Reset' in Tirol: Gewessler, Schallenberg & Co. bei Globalisten-Treff in Alpbach

Great Reset
Alpbach: Simon Legner, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Schallenberg: BMEIA/Michael Gruber, Flickr, CC BY 2.0; Gewessler & Kocher: beide BMF/Wenzel, Wikimedia Commons, CC BY 2.0; VdB: Peter Lechner, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Seit Samstag - und noch bis 2. September - läuft das "European Forum Alpbach", das als ältere Schwester des WEF-Gipfels in Davos gilt, in dessen Schatten das Treffen heute steht. Doch die "Transformations"-Themen, die dort besprochen werden, sind nicht minder bekannt. Und mittendrin statt nur dabei beim illustren Globalisten-Schaulaufen: Einmal mehr die schwarz-grüne Ministerriege. Zentrales Thema ist diesmal die Energiewende, aber auch die üblichen Themen von Bargeld-Abschaffung bis Kritiker-Zensur sind am Programm.

Hinterzimmer-Schaulaufen der Globalisten

Anders als das Davos-Treffen verteilen sich die Programmpunkte in Alpbach über zwei Wochen - was aber nicht heißt, dass es weniger exklusiv ist. Jedes der vier Module kostet 1.000 Euro, Medien-Vertreter bekommen nur dann eine Akkreditierung, wenn sie im vergangenen Jahr im Sinne der Forum-Agenda über deren Themen berichteten. Es ist eine Mauschelei im Hinterzimmer, wie sogar ein Journalist der "Tiroler Tageszeitung" zuletzt anmerkte: Es dränge sich die "bitter Erkenntnis förmliches auf, dass das Dorf der Denker eines ist, das in den 14 Tagen am liebsten 'unter sich' bleiben möchte, wobei es um das "Vor- und Nachdenken" gehe.

Den Anfang macht traditionell die Seminarwoche, deren Inhalte tief blicken lassen. Sie tragen Titel wie: "Netto-Null-Vision für Europa - wir entwerfen ein mutiges, unabhängiges und nachhaltiges Europa" oder "Die vielen Gesichter der Energiewende". Dabei macht man keinen Hehl, dass man sich im Vorfeld des Welt-Umbau der Globalisten verortet: Im Seminar "Wie kann Multilateralismus wieder aufleben?" können Teilnehmer "im Rahmen einer Simulation Positionen zur Vorbereitung des UN-Zukunftsgipfel vorbereiten und vorstellen". Ein anderes Seminar bezeichnet fossile Brennstoffe in seiner Beschreibung gleich einmal als "CO2-Bomben" und forderte eine CO2-Reduktion bis 2030 um 50%. 

Zwischen Bargeldverbot und Zensur

Doch nicht nur das Deckmantel-Leitthema der Globalisten schlechthin steht auf dem Programm: In "Die Zukunft des Geldes" wird über die "Stärken, Schwächen und Auswirkungen alternativer Finanzsysteme, Kryptowährungen, Blockchain-Technologie, digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) und digitaler Unternehmenswährungen erforscht und diskutiert". Das klassische Bargeld hat in der Beschreibung hingegen keinen Platz mehr. Ein anderes Seminar beschäftigt sich mit "feministischer Außenpolitik in der Praxis". Und auch Zensurgelüste gegen Kritiker finden wieder ihren Platz, etwa im Seminar "Radikalisierung und Extremismus: Wo die Realität auf den digitalen Raum trifft".

Darin werden "extremistische Online-Communities untersucht, um herauszufinden, wie digitale Räume zu Radikalisierungsprozessen beitragen können". Außerdem werden "Strategien auf politischer, pädagogischer und zivilgesellschaftlicher Ebene diskutiert" - sprich: Wie kann man Systemkritiker zuerst zu Extremisten stempeln, um sie dann im Kampf gegen "Hass im Netz" zu zensieren. Weitere Seminar-Titel lauten: "Welthandel, Sanktionen und Handel als Waffe", "Spielerisch ernst und Hands-On: Der Wohnbau der Zukunft" oder "Gerechter Wandel oder Energie-Wettlauf zu Netto-Null-Emissionen", wobei im Klima-Kampf "schnelle und gerechte Systemtransformationen" beworben werden.

Sieben Minister und ein Bundespräsident

Wie in Alpbach üblich treten die Politiker erst in der zweiten Woche zentral auf den Plan - dafür umso markanter. So spricht  ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg bei einem Panel mit der weißrussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Die beiden trafen sich bereits mehrfach, während Schallenberg Gespräche mit dem rechtmäßigen Präsidenten Alexander Lukaschenko verweigert, dafür aber sein Ministerium an Ausbildungsprogrammen für "Regime Change"-Akteure im osteuropäischen Land mitwirkt. ÖVP-Bildungsminister Polaschek wiederum debattiert darüber, wie man die "Skepsis gegenüber Wissenschaft und Demokratie" - also deren aktuelle Zerrbilder beseitigen kann. 

Nicht fehlen darf der Auftritt von "Klimaministerin" Gewessler bei einem Event, das bemängelt, dass es an "zufriedenstellenden politischen Maßnahmen" im Klima-Kampf ermangele. Gemeinsam mit "Club of Rome"-Co-Chefin Sandrine Dixson-Declève ergründet sie, wo "positive sozialen Kipppunkte, die die Gesellschaft benötigt" liegen und welche Maßnahmen "den Weg zum Handeln ebnen". Ebenfalls angekündigt: Der sonst eher schweigsame Bundespräsident Alexander van der Bellen, Arbeits- & Wirtschaftsminister Martin Kocher, Agrarminister Norbert Totschnig, Justizministerin Alma Zadic und Finanzminister Magnus Brunner, der über den Umbau der Wirtschaft entlang der "Pariser Klimaziele" spricht.

Die ganze "Great Reset"-Klaviatur soll's sein

Wo der ursprünglich angekündigte Vortrag von Europa- & Verfassungsministerin Karoline Edtstadler abgeblieben ist, ist hingegen unklar. Allerdings gibt es für "Great Reset"-Fans genügend Gelegenheit, sich ordentlich auszutoben. Denn es gibt erneut Panels über "klimaneutrale & smarte Städte" oder über einen "digitalen Schutzschirm für die Demokratie". Ebenfalls entlarvend ist eine Veranstaltung mit dem Titel "Patriarchat zerschlagen - Emissionen reduzieren? Gender, Vielfalt und Klimakrise". Auch das Panel "Wachstum - Umwelt - Digitalisierung: Welche Rolle spielen Kapitalmärkte?" mit einem hochrangigen BlackRock-Funktionär ist wohl selbsterklärend. 

Zudem berät eine EU-Kommissions-Mitarbeiterin mit anderen Akteuren , wie die EU ihre Marktmacht für "globale Normen und Standards" bei den Themen Klima, Korruption, Menschenrechte & Tech-Regulierung ausnützen kann. Beim Panel "Normalisierung der Geldpolitik und Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität" geben fünf Notenbank-Chefs ihren Einstand. An einem Panel gegen "Desinformation" nimmt Melissa Fleming, Leiterin der UN-Hauptabteilung für Globale Kommunikation teil,. Für erlebnisorientierte Nachwuchs-Globalisten gibt's eine "Bürgerräte"-Simulation, einen Vortrag über "feministische Gegenrevolutionen" und "Klima-Aktivismus als treibende Kraft der Klimapolitik".  

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