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Umstrittene Entscheidung

ORF ohne Genierer: Skandal-SORA heißt jetzt 'Foresight' und ist wieder an Bord

Medien
Bild: Thomas Ledl, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Am Küniglberg richtet man es sich offenbar, wie man es braucht. Nachdem nach jahrelanger Zusammenarbeit das SORA-Umfrageinstitut nach einem Skandal beim ORF geschasst wurde, musste ein neuer Rahmenvertrag vergeben werden. Und den Zuschlag erhielt just das SORA-Institut, welches allerdings nun unter einem anderen Namen firmiert. Für die Freiheitlichen ein Skandal.

Hetzpapier für SPÖ ausgeheckt

Lange Jahre führte das SORA-Institut für den ORF Wahlforschungen und Hochrechnungen sowie Umfragen durch. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, als das, sich als unabhängig darstellende Institut eine Email fälschlicherweise nicht nur an die SPÖ, sondern an einen Verteiler von rund 800 Adressen verschickte. Und diese Mail hatte es in sich. Denn sie enthielt ein Strategiepapier, mit welchem man einen Auftrag der SPÖ für kommende Wahlen an Land ziehen wollte. 

Es ging darum, das "Kanzlerimage" Bablers zu stärken, bestimmte Themen und Erzählungen zu platzieren, ihn als Löser einer "Blockade" zu positionieren. Dabei sollte Babler als roter Volkstribun aufgebaut werden. Offen sollte dabei mit dem Schmutzkübel insbesondere gegen die ÖVP, aber auch gegen die FPÖ gehetzt werden - mit dem Ziel, so eine Ampel-Regierung in Österreich zu ermöglichen - Der Status berichtete.

SORA unter neuem Namen wieder am Start

Dass Ergebnis des Skandals im September 2023 war nicht nur das Zurückrudern aller Beteiligten, vor allem die SPÖ wusch, angesichts der neuen "Silbersteinmethoden" ihre Hände in Unschuld und das SORA-Insitut verlor seine lukrativen Aufträge beim ORF, denn dieser kündigte die Zusammenarbeit auf. Doch nun ist das Institut wieder da, wie der Kurier berichtet. Allerdings unter anderem Namen, es heißt nun "Foresight". Und auch SORA-Chef Günther Ogris ist nicht mehr dabei, übernommen hat nach dem Skandal vielmehr sein ehemaliger Geschäftspartner Christoph Hofinger.

Denn die Ausschreibung gewann das alte neue Institut unter Hofinger und erhielt vom ORF den Zuschlag, seine alte Tätigkeit für den Staatsfunk wieder aufzunehmen. "Die Kanzlei Casati bestätigt darin "Zuschlagserteilung/Auftragserteilung" zum Rahmenvertrag "ORF Wahlforschung". In dem Schreiben werden drei Szenarien zu unterschiedlichen Beträgen zwischen 557.000 und 1,12 Mio. Euro angeführt", zitiert der Kurier, allerdings habe Ogris weder direkt noch indirekt mit dem Auftrag zu tun.

Kosmetik und das war es?

Für die Freiheitlichen ist die Vergabe des Auftrags ein Zeichen, dass es dringend grundlegende Reformen im ORF braucht. "In der Chefetage am Küniglberg hat man jeglichen Genierer verloren und bemüht sich nicht einmal mehr, auch nur den Schein der ohnehin schon komplett ramponierten Glaubwürdigkeit zu bewahren", reagiert FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker auf die Auftragsvergabe und bezeichnet sie als einen "Skandal der Sonderklasse".

In einer Aussendung fährt der freiheitliche Generalsekretär fort: Der ORF habe im Vorjahr "die Zusammenarbeit mit SORA aufgekündigt, nachdem öffentlich geworden war, dass dieses Institut ein 'Dirty-Campaigning-Papier' für die SPÖ erstellt haben soll. Ein neuer Name und eine angebliche Neuaufstellung, die kaum überprüfbar ist, reichten der ORF-Führung offenbar aus, um dieses Nachfolgeunternehmen wieder unter Vertrag zu nehmen – auf Kosten der Zwangssteuerzahler".

Eine Totalreform des ORF hin zu einem Grundfunk und eine Entpolitisierung hin zu wirklicher Objektivität und neutraler Berichterstattung sind - auch angesichts dieser Entwicklung - für Hafenecker dringender geboten denn je.

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