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Alle Hemmungen scheinen zu fallen

"Putinfotzen": System-Schmierfink beschimpft Wagenknecht & Schwarzer derb

Medien
Wagenknecht/Schwarzer: Manifest für Frieden / change.org; Friedenstaube: Freepik; Screenshot: Twitter; Komposition: Der Status

Der "Standard"-Blogger Christian Kreil ist nicht unbedingt für seine feine verbale Klinge bekannt. Fallen seine Tiraden gegen allerlei Systemkritiker bereits in Artikelform durch eine Vielzahl von geschmacklosen Abkanzelungen auf, lässt er auf Twitter die Hosen gänzlich runter und beleidigt seine Mitmenschen regelmäßig unter der Gürtellinie. In seiner jüngsten Entgleisung beschimpfte er einerseits Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer als "Putinfotzen" sowie weitere Politiker, die ebenfalls Frieden wünschen, als "Putinschwanzlutscher".

Unfassbare Hetze gegen Friedensstifterinnen

Ob der "Standard"-Schmierfink sich den ukrainischen Pöbel-Diplomaten Andrij Melnyk heimlich zum Vorbild erkoren hat? Immerhin beschimpfte auch dieser bereits die für einen raschen Frieden in der Ukraine eintretende Politikerin Sahra Wagenknecht als "widerliche Hexe". Dass er ständig weiterhetzt und zuletzt sogar deren Vergewaltigung in den Raum stellte, brachte Melnyk eine Strafanzeige seitens des Ex-Bundestagsabgeordneten Diether Dehm (Die Linke) ein. Er richtete sich am vergangenen Wochenende als Redner bei der Großdemo vor 30.000 Menschen gegen die Kriegstreiber-Konferenz in München - Der Status berichtete

Kreil sah Melnyks bodenlose Pöbel-Attacken offenbar als Wettbewerb. Er schrieb am Montag auf Twitter: "Sahra und Alice sind Putinfotzen. Aber um hier nicht in die Genderfalle zu tappen: Die Putinschwanzlutscher Gerald, Heinz-Christian, Harry Pee-Limsky, Daniele und Co. sind auch eine Erwähnung wert, nicht?" Nach dem Prinzip: Wer zugleich einen Friedensforscher, einen Polit-Kommentator und mehrere Politiker anschießt, darf die beiden mutigen Frauen aufs Gröbste beleidigen. Gut möglich, dass sich Kreil dabei täuscht: Denn derart ehrabschneidende Aussagen könnten freilich auch in Österreich von juristischer Relevanz sein. 

Sogar für Twitter zu viel des Guten

Die unfassbare Entgleisung ist zwar im Original mittlerweile nicht mehr auf Twitter auffindbar. Laut Beobachtern liegt dies aber nicht etwa an der reumütigen Einsicht Kreils, sondern daran, dass die Beschimpfung offenbar sogar Twitter zu übel war. Kreil hielt dies nicht davon ab, nachzulegen und den betreffenden Personen faktisch vorzuwerfen, sich für Putin zu prostituieren. Dieser Beitrag ist zur Stunde (Stand: 21. Februar 2023 15:15 Uhr) weiterhin sichtbar. 

Auf Twitter mehrt sich jedenfalls das Entsetzen über die Beschimpfungen, so bezeichnete etwa der kritische Wiener Arzt und ehemalige Nationalrat Dr. Marcus Franz den Umstand, dass solche Äußerungen von Journalisten etablierter Medien "absolut untragbar" sei. 

Offenbar dürfte die Aufregung über die Entgleisung ihre Wirkung nicht verfehlt haben: Denn am heutigen Dienstagmittag ruderte Kreil plötzlich zurück. War der Ausritt etwa auch den "Standard"-Verantwortlichen zu viel? Inhaltlich hält er den Wunsch nach Frieden allerdings groteskerweise weiterhin für einen "Angriff auf unsere Demokratie"...

Mehr als eine halbe Million fordert den Frieden

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer sind die zwei sichtbarsten Köpfe und Initiatorinnen des "Manifests für den Frieden", das sich für Friedensverhandlungen statt Panzer einsetzen will. Die Petition wurde zu einem vollen Erfolg: In etwas mehr als einer Woche haben bereits über 575.000 Menschen den Friedensaufruf der mutigen Frau und ihrer Mitstreiter unterzeichnet.

Bei der großen Friedensdemo am Brandenburger Tor in Berlin am kommenden Samstag, den 25. Februar könnte die 50.000-Teilnehmer-Grenze fallen - das wäre ein unfassbar starkes Zeichen, dass die Deutschen der Kriegstreiberei überdrüssig sind und endlich Frieden in Europa wollen. Während das Volk sich in Scharen dem Aufruf anschließt, versucht die Systempresse das Anliegen schlecht zu reden - im Ernstfall, wie bei Kreil, notfalls auch ohne jedes Niveau. 

Regelmäßige Entgleisungen von "Standard"-Kreil

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich Kreil eine derartige Entgleisung leistet. So wollte er etwa Kritiker der Corona-Schikanen "in die Fresse hauen" und fantasierte offen über die "Verabschiedung aus dem Genpool" von Teilnehmern der Freiheits-Demos. Ein anderes Mal bezeichnete er Gegner des staatlichen Impfzwangs "höflich ausgedrückt als Trottel und Esoterikfotzen".

Wenn er Leute nicht gerade als "Putinfotzen" beschimpft, sieht er überall Nazis und Rechtsextreme. In der Vergangenheit versuchte er diese Zuschreibung bereits bei Waldorf-Pädagogen, Eltern im Heimunterricht oder Bio-Läden - also quasi jedem, der ihm nicht in den Kram passt. Der Staatsfunk ORF hatte trotzdem kein Problem, ihn auch nach einigen dieser Ausritte als "Experten" zu befragen, wobei er - als "Autor und Szenebeobachter" vorgestellt - zur besten Sendezeit massiv über regierungskritische Proteste ablästerte. .

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