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Wie erpressbar sind unsere Politiker?

FDP-Fäkal-Videos: Ein Rücktritt, Pädo-Vorwürfe & eine Erpressung?

Politik
Symbolbilder: Freepik, Pixabay; Neumaier: Screenshot Twitter/X; Komposition: Der Status.

Es war der Netz-Aufreger der Vorwoche: Videos von Martin Neumaier, dem FDP-Listenzweiten in Aalen, zeigten ihn bei der Zurschaustellung eines mutmaßlichen Fäkal-Fetischs, sexueller Handlungen unter Einbezug eines Korans und beim Ablecken öffentlicher Toiletten. Kurz nach dem angekündigten Rückzug tauchten dann Vorwürfe sexuellen Interesses an minderjährigen Knaben auf. Dann die unerwartete Kehrtwende: Plötzlich hieß es, dass Neumaier erpresst werden könnte - dies ergehe aus Ermittlungen nach einer Anzeige, die der tief gefallene Ex-FDP-Mann erstattete. Die Gretchenfrage, wie weit verbreitet Erpressbarkeit bei Politikern der Systemparteien ist, traut sich keiner zu stellen.

+++ Hier geht's zum viralen Der Status-Artikel: "'Hitlerbart aus Scheiße': FDP-Politiker leckt Klo, grüßt Goebbels, dreht Porno auf Koran" +++

Nach Ekel-Videos nun Erpressung im Raum

Der Status berichtete in der Vorwoche als erstes Medium über die verstörenden, ekelerregenden und womöglich sogar strafrechtlich relevanten Ekel-Videos des schwäbischen FDP-Mannes. Unser Artikel wurde deutlich über hunderttausend Mal gelesen und wurde sogar von fremdsprachigen Medien als Quelle herangezogen. Die Mainstream-Medien scheuten die Berichterstattung dennoch, als bereits das halbe Netz über den Skandal sprach. Dies änderte sich zunächst nicht einmal, als sich die örtliche FDP infolge des nicht mehr einzufangenden Skandals von ihm distanzierte und ihm den Austritt nahelegte.

Erst mit mehrtägiger Verspätung berichteten regionale Medien und erst zuletzt öffentlich-rechtliche Angebote im Netz über die unnappetitliche Causa. Bei der "Tagesschau" dauerte es sogar bis Samstagabend - also mehr als drei Tage nach Bekanntwerden der Vorwürfe - bis man sich zu einem Artikel bequemte. Nun ging es darin aber plötzlich um eine Anzeige, die Neumaier bereits am Mittwoch wegen einer mutmaßlichen Erpressung gestellt habe. Man habe einen diesbezüglichen Tatverdächtigen ausforschen können und bei diesem eine Razzia angeordnet. Dabei stehen auch hohe Geldforderungen im Raum.

Und plötzlich tauchten Pädo-Chats auf

Eine unerwartete Wendung in einem Fall, der sich zuerst noch zu verschärfen drohte. Denn mutmaßlich bereits am Freitagvormittag kursierten plötzlich angebliche Original-Screenshots von Chat-Nachrichten, in denen kolportiert werde, dass Neumaier ein sexuelles Interesse an unmündigen Knaben bekundet haben soll und sich der strafrechtlich relevanten Ausübung geschlechtlicher Handlungen an diesen aufgeschlossen gezeigt habe. Auch unsere Redaktion erreichten im Laufe des Tages mehrfach Hinweise über die Existenz dieser brisanten Gesprächsverläufe, deren Zustandekommen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch völlig unklar war.

Doch gewiss war zugleich: Was mit Ekel-Videos eines Kommunalpolitikers anfing, hatte nun das Potenzial, der FDP auf höchster Ebene politisch zu schaden. Stellte doch kürzlich ihr Justizminister Marco Buschmann die Senkung der Mindeststrafen für den Besitz kinderpornographischen Materials in Aussicht. Der Status schickte schließlich am Samstagvormittag eine schriftliche Anfrage an Neumaier mit der Bitte um Stellungnahme zu den Vorwürfen - es blieben viele Fragezeichen. Gerade vor dem Hintergrund ihrer Schwere interessierte uns auch, welche Motive eine Person haben könnte, die ihm solche Neigungen nachsage. Sie blieb unbeantwortet.

Kurz darauf kam Bewegung in die Sache: Auf X äußerte eine auf die Jagd auf Pädokriminelle spezialisierte "Hacktivistin" erste Zweifel an der Authentizität der Chats, auch wegen eines Kontrasts zwischen dem nötigen Täterprofil und dem devoten Auftreten in den Ekel-Videos. Sie gab zudem an, Einsicht in die Original-Screenshots genommen haben zu können. Sie sorge sich auch um seine Sicherheit: Ihr sei eine Sequenz bekannt, in der er einen angeschlagenen psychischen Zustand zeige.

Wie viele erpressbare Politiker gibt's noch?

Laut ihren Einlassungen gehe Neumaier seit über zehn Jahren als "Sklave" hausieren. Weil es sich dabei um seinen Fetisch handle, könne es sein, dass er Dinge tut, die er im Nachhinein bereut. Dies habe die Möglichkeit für Erpressungen mit hohen Geldsummen geschaffen. Einige Stunden später veröffentlichte die Polizei eine Pressemitteilung wonach in Richtung einer Erpressung ermittelt werde, worauf sich nun auch Mainstream-Medien mit Verspätung stützten. Nutzten also skrupellose Leute einfach seine Neigungen aus, um ihn zu Aktionen oder zur Wiedergabe problematischer, vermeintlicher Fantasien zu nötigen, die ihm in Wahrheit widerstreben?

Dies würde erklären, wieso die nun bekannt gewordenen Vorwürfe im Gegensatz zu seinem vormals "unauffälligen" Außenbild stehen. Allerdings scheut der polit-mediale Komplex dennoch die wichtigsten Fragen: Weshalb unterzieht die FDP einen aussichtsreichen Kandidaten  nicht einem genaueren Background-Check, bevor man ihn aufstellt? Und: Wenn bereits Lokalpolitiker mit ihrem Privatleben erpressbar sind - wie sieht es bei den Systemparteien erst auf höherer Ebene aus, wo mehr am Spiel steht? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist Neumaier nämlich kein Einzelfall bei Geschichten und Neigungen, die tunlichst nicht an die Öffentlichkeit geraten sollen...

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