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Aufsteigerin trotz Absturz

Humor in Deutschland: Grünen-Chefin Lang kriegt Preis als 'Aufsteigerin des Jahres'

Politik
Bild: Elke Wetzig, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Nach der herben Wahlschlappe für die Grünen in Deutschland, die nicht nur bei der Europawahl zehn Parlamentarier einbüßten, sondern auch bei den Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern abgewatscht wurden, versucht man offenbar weiterzumachen, als wäre nichts gewesen. So wurde nun der grünen Parteivorsitzenden Ricarda Lang sogar ein Preis für ihr politisches Wirken verliehen.

Kein Trostpreis, sondern voller Ernst

Auf den ersten Blick könnte man vielleicht meinen, es handelt sich um Satire und die AfD hat sich einen Scherz erlaubt, um den Grünen für die Schützenhilfe im Wahlkampf zu danken. Auch einen Trostpreis könnte man vielleicht sogar für möglich halten, um der, von dem Absturz durch die jüngsten Wahlen arg geplagten grünen Seele etwas Linderung zu verschaffen.

Aber nein: es ist tatsächlich ernst gemeint und erinnert bis zu einem gewissen Grad an die Titanic, wo die Kapelle bekanntlich auch bis zum bitteren Ende spielte. Und so verteilt man auch im System immer weiter Preise und Auszeichnungen an Politiker und auch Journalisten oder andere Personen, auch wenn der Kahn schon ordentlich leckgeschlagen ist. Ganz nach dem Prinzip: Welcher Eisberg, die Dampfwalze fährt weiter...

Aufsteigerin des Jahres

So erhielt nun die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang den Politikaward, der von der privaten Quadriga Hochschule Berlin und dem mehr oder weniger dazugehörigen Magazin politik&kommunikation im Tipi am Kanzleramt verliehen wurde. Lang wurde dabei - eigentlich nicht ganz zu Unrecht - zur "Aufsteigerin des Jahres" gekürt. Denn die Preise erhalten seit nunmehr 11 Jahren vor allem Politiker, die durch "außergewöhnliche" Leistungen aufgefallen sind.

Und Lang hat es mit ihren Parteigenossen nicht nur geschafft, die Grünen allmählich wieder in Richtung 5-Prozent-Hürde zu bewegen, auch ihre Karriere ist für eine Studienabbrecherin ohne wesentliche Berufserfahrung mehr als beachtlich. Aber Lang war heuer nicht das einzige politische oder ehemalige politische Schwergewicht, welches sich über Auszeichnungen freuen konnte.

Preis für Kriegstüchtigkeit

So wurde etwa das CSU-Altgestein Edmund Stoiber für sein politisches Lebenswerk ausgezeichnet. Bei seiner Dankrede konnte sich der Bayer Spitzen gegen die Kanzler-Partei SPD und Olaf Scholz nicht verkneifen und brachte ebenso die von der Union geforderte Vertrauensfrage ins Spiel. Als "Politiker des Jahres" wurde, wohl ganz im Sinne neuer politischer Vorgaben SPD-Kriegstüchtigkeitsminister Boris Pistorius gekürt.

Dieser widersprach Stoiber und den Forderungen der Union nach Neuwahlen: "Die Bundestagswahl war 2021 und die nächste wird '25 sein. Nur weil man zwischendurch andere Wahlen verliert, verliert man nicht die Legitimation", so Pistorius. Dabei befinden sich die Preisträger in illustrer Gesellschaft. Denn in den Jahren zuvor konnten bereits der jetzige grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck, die ehemalige Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey - die wegen einer Plagiatsaffäre ihr Amt abgab -, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer oder Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Preise abräumen.

Aber auch die jetzige Außenministerin Annalena Baerbock kam bei den Politikawards nicht zu kurz, sie konnte sogar bereits zweimal Preise einsacken. Diese machen sich in der Vitrine neben den ukrainischen Verdienstorden sicher ganz ausgezeichnet.

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