Gonzalo Lira (55) ist tot: Kritischer US-Journalist zuvor in Ukraine-Knast gefoltert
Der zu Kriegsbeginn in Charkow lebende chilenisch-amerikanische Journalist Gonzalo Lira (55) wurde zu einem scharfen Kritiker der offiziellen Ukraine. Das brachte ihn ins Visier des Selenski-Regimes, das ihn mehrfach festnahm - unter dem Vorwand, er würde russische Feindpropaganda verbreiten. Doch anstatt ihn in den Westen auszuweisen, steckte man ihn ins Gefängnis, wo er nach eigenen Angaben gefoltert wurde. Bis zuletzt verweigerte man ihm trotz einer schweren Erkrankung offenbar auch medizinische Hilfe. Nun ist er tot.
Folter & Festsetzung statt Ausweisung
Erstmals wurde Lira bereits im Frühjahr 2022 verschleppt, kurz nachdem er das Schicksal spurlos verschwundener ukrainischer Politiker und Menschenrechtsaktivisten thematisierte. Nachdem auch er verschwand, gab es eine Woche lang kein Lebenszeichen von ihm. Ein US-Magazin hatte ihn kurz zuvor als "pro-Putin-Lockvogel" bezeichnet, ein Zusammenhang wurde vermutet. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass ihn die Ukraine - wo das Kriegsrecht gilt und jede regimekritische Position strafbar ist - in Gewahrsam nahm. Auch im Vorjahr passierte dies pikanterweise kurz, nachdem er seine Regime-Kritik auf die US-Regierung von Joe Biden erweitert hatte.
Diese setzte sich in weiterer Folge auch nicht dafür ein, dass ihr als Journalist tätiger Staatsbürger aus der Ukraine in die USA überstellt wird. Und die Ukraine für ihren Teil machte auch keine Anstalten, ihn einfach des Landes zu verweisen. Nach Aussagen von Lira kam es zu einer folterähnlichen Behandlung durch Mitgefangene. Nach einiger Zeit gelang es ihm, die Kaution aufzustellen und unter Auflagen freizukommen. In der Folge versuchte er, sich Anfang August - kurz vor seinem Prozess - nach Ungarn durchzuschlagen, um dort politisches Asyl zu beantragen. Doch man hinderte Lira daran, das Land zu verlassen und sperrte ihn zurück ins Gefängnis.
Kurz vor seiner neuerlichen Festnahme beschrieb er die folterähnlichen Zustände:
I got a cracked rib in my first cell, but it wasn't too bad. The worst stretch was in my fourth cell.
— Gonzalo Lira (@GonzaloLira1968) July 31, 2023
From 1pm on June 21 until 7pm the next day—30 hours—I was beaten and sleep deprived, my arms twisted the wrong way around at the shoulders, and generally beaten pretty bad.
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Qualvoller Tod: Medizinische Hilfe verweigert
Dort sollte er die letzten fünf Monate seines Lebens verbringen - und selbst der Einsatz von reichweitenstarken Stimmen wie dem US-Polit-Kommentator Tucker Carlson, der auf seine Situation aufmerksam machte, konnte ihm die Freiheit nicht wiederbringen. Die ukrainische Regierung hatte den tendenziell russlandfreundlichen US-Amerikaner als politischen Gefangenen und das offizielle Amerika ließ ihn ebenfalls im Stich. Nun ist er tot, wie sein Vater bereits bestätigte.
Noch vor wenigen Tagen hatte er eine handgeschriebene Notiz von seinem Sohn erhalten, in der dieser davon sprach, dass er im Gefängnis unter schwerer Lungenentzündung leide, man ihm die notwendige Behandlung aber verweigere. Auch dies kann letztendlich als eine Form der Folter betrachtet werden. Denn zuletzt verschlechterte sich sein Zustand infolge eines unbehandelten Ödems so weit, dass er laut eigenen Aussagen nach bereits zwei Minuten eines Gesprächs vor lauter Anstrengung in Ohnmacht fiel.
BREAKING: It is with great sadness I must announce that Gonzalo Lira @GonzaloLira1968, passed away in a hospital according to his father, who has been fighting to get his son much-needed medical attention for the past weeks.
— Alex Rubinstein (@RealAlexRubi) January 12, 2024
Here is a hand-written note from Gonzalo which I… pic.twitter.com/jY8Mh0xQV3
Vater macht Selenski & Biden verantwortlich
Zuletzt hatte sich der Zustand von Gonzalo Lira immer weiter verschlechtert, bis die vom ukrainischen Gefängnispersonal ignorierte Krankheit ihn offenbar davonraffte. Sein Vater erhebt nun schwere Vorwürfe: "Ich kann nicht akzeptieren, auf welche Weise mein Sohn sterben musste. Er wurde gefoltert, erpresst und von der Kommunikation mit anderen abgeschnitten - ganze 8 Monate und 11 Tage lang. Die US-Botschaft hat nichts unternommen, um meinem Sohn zu helfen. Die Verantwortung für diese Tragödie liegt beim Diktator Selenski, unter kräftiger Beihilfe des senilen amerikanischen Präsidenten Joe Biden."
Sein gleichnamiger Vater hatte bereits befürchtet, dass sein Sohn die Zustände im Ukraine-Knast nicht überleben würde:
Gonzalo Lira, Sr. says his son has died at 55 in a Ukrainian prison, where he was being held for the crime of criticizing the Zelensky and Biden governments. Gonzalo Lira was an American citizen, but the Biden administration clearly supported his imprisonment and torture. Several… https://t.co/F0nOG9qGvv
— Tucker Carlson (@TuckerCarlson) January 12, 2024
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