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Inflation dämpft Nachfrage

77 Prozent der Lebensmittelhändler haben Probleme mit Lieferengpässen

Wirtschaft
Bild: Freepik

Wie eine aktuelle ifo-Umfrage zeigt, halten die Lieferengpässe in vielen Bereichen weiter auf einem hohen Niveau an. Allein für den März meldeten 77,7 Prozent der deutschen Lebensmittelhändler, dass es weiterhin Probleme mit der Verfügbarkeit von Waren gäbe. Zugleich sinke durch die massiven Teuerungen aber auch die Nachfrage.

Drei von vier Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel klagen weiterhin über Lieferprobleme, wie eine Umfrage des ifo-Instituts ergab. Dies sind mit 77,7 Prozent im März nur geringfügig weniger als noch im Vormonat, als Lieferengpässe noch 85,7 Prozent der Unternehmen beschäftigte. "Die Zahl der Unternehmen, die von Lieferproblemen berichten, ist nach wie vor auf einem hohen Stand. Nachlassende Lieferprobleme dürften dazu beitragen, die Preisanstiege bei Lebensmitteln im weiteren Jahresverlauf zu verlangsamen", erklärt ifo-Experte Patrick Höppner.

Lebensmittel als Inflationstreiber

Zugleich merken die Händler aber auch, dass Lebensmittel inzwischen die Energie als Inflationstreiber abgelöst haben. Verteuerte sich die Energie im März in Deutschland nur um 3,5 Prozent, schlug bei Lebensmitteln der Preishammer voll zu. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Kosten um 22,3 Prozent. Gleichzeitig sinkt mit dem Preisanstieg jedoch, wie in Österreich (Der Status berichete) auch in Deutschland die Nachfrage - die Menschen kaufen weniger zu Essen. 

Im ersten Quartal 2023 waren dies 28,4 Prozent der befragten Händler, nach 27,8 Prozent im vierten Quartal 2022, die über eine schwache Nachfrage berichteten. "Die Lebensmitteleinzelhändler spüren, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher infolge der starken Verteuerung von Nahrungsmitteln ihr Einkaufsverhalten verändert haben. In der Tendenz kaufen die Kunden weniger Lebensmittel und wählen diese auch preisbewusster aus", so Höppner.

Lieferengpässe in anderen Branchen

Aber nicht nur der Lebensmittelhandel oder der Medikamentenbereich sind weiterhin von Lieferengpässen geplagt. Laut ifo-Institut sind insgesamt 49 Prozent der Unternehmen im Einzelhandel betroffen, auch wenn sich hier ebenfalls eine leichte Entspannung einstellt. Denn im Februar waren es noch 53,5 Prozent. Aber die leichte Entspannung gibt es nicht in allen Bereichen. So haben sich etwa bei Autohändlern die Lieferprobleme zuletzt weiter verschärft. Nach 69,9 Prozent im Februar waren es im März 77,9 Prozent - eine Steigerung von 10 Prozent - die über Engpässe berichteten.

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