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Die etwas andere Systemparteien-Safari

Parlament als Zoo: Hütet euch vor diesen 11 Politiker-Raubtieren!

Politik
Hintergrund: Freepik; Nehammer: European People's Party, Flickr; Babler: (C) Andreas Babler/Team Basis, Flickr (beide CC BY 2.0); Kogler: (C) Wolfgang Zajc/Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0; Meinl-Reisinger: Qwerty 2301w, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Die Politik der Systemparteien lässt einen regelmäßig hinterfragen, welche sprichwörtlichen "Vögel" sich da im parlamentarischen Betrieb eigentlich eingenistet haben. Inhaltlich macht es schon lange den Eindruck, als passe kein Löschpapier zwischen SPÖ, ÖVP, NEOS und Grüne. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich innerhalb der Einheitspartei doch eine gewisse „Artenvielfalt“.

Der polit-mediale Komplex liebt Schubladen, kennt dutzende Schattierungen vermeintlicher "Rechtsextremer". Indes begegnet man im Polit-Dschungel - frei nach Aristoteles - tatsächlich einer Reihe „politischer Tiere“, deren Typ stellvertretend für viele ihrer Art steht. Und obwohl der Volksmund öfters dazu verleiten würde, diese mit animalischen Schimpfwörtern zu belegen, brachte eine sündteure ÖVP-Studie kaum Erkenntnisse, an welche Tiere die Bürger bei ihren Volksvertretern denken müssen. Hier daher eine augenzwinkernde Orientierungshilfe zur "allzumenschlichen" Safari des oft "affig" wirkenden, gehegefrei herumirrenden parlamentarischen Betriebs:

Der oberlehrerhafte Erklär-Bär:

Sein Weltbild ist einfach gestrickt: Es gibt darin nur Gut und Böse – und er hat die Weisheit löffelweise aus dem Honigtopf gefressen. Mitunter arbeitete er vor dem Gang in die Politik als Lehrer, Journalist oder Sozialarbeiter. Seine Maßnahmen will er gern "in Lektionsgröße" setzen, oft sind die „nächsten zwei Wochen“ entscheidend.

Als Erklärhilfe für selbige nutzt er kurioserweise gern die Tierwelt: Er appelliert an "seine Mäuse", empfiehlt "Babyelefanten" als Abstandsmaß gegen Viren oder lässt seinen Hund die Welt erklären. Als Prototyp gelten mehrere NEOS- & Grünenpolitiker, insbesondere aber die beiden grünen Gesundheitsminister Rauch & Anschober.

Rauch: Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0; Anschober: Bernhard Holub, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Der "Law & Order"-Dobermann:

Zähnefletschend droht er Bürgern, die er als „Gefährder“ einordnet, wenn sie nicht spuren. Er neigt dazu, große Pläne in die Welt zu bellen, will überall in seinem Revier und darüber hinaus markieren. Der Jagdtrieb ist wie beim Ur-Hund ausgeprägt, aber nicht immer von Erfolg gekrönt. Er ist Verbund des Rudel bzw. seiner Wahl-„Familie“ entfaltet er aber seine Wirkung.

Gilt es, Worte folgen zu lassen, zieht er aber gerne den Schwanz ein und aus dem Dominanzgehabe wird ein Winseln vor den Leitwölfen. Aus dem vermeintlichen Alpha-Wolf wird schnell die Omega-Version, der Prügelknabe. Dieser Typ ist vor allem in der ÖVP anzutreffen, als Prototyp gilt Kanzler Nehammer – aber auch seine Parteifreunde Karner, Sobotka, Schallenberg und Stocker zeigen Anzeichen. ÖVP-Seilbahner Franz Hörl, den der "Standard" einst als "Pitbull Terrier" bezeichnete, ist hingegen kein Reintyp.

Bild: European People's Party, Flickr, CC BY 2.0

„Schwarze Witwe“ als Netzwerkspinne

Ein Politikertyp, der häufig - aber nicht nur – bei Frauen anzutreffen ist. Beständig baut sie ihr Netz auf, liegt lange Zeit auf der Lauer, ist aber stets zu Giftbissen fähig. Auch die Eier, die sie dem Volk legt, können giftig sein. Die Politik ist dennoch nur Mittel zum Zweck, etwa um sich für „höhere Ziele“ und Ebenen zu empfehlen. Andere Vertreter dieser Zunft wickeln ihre Beutetiere zuerst ein, um sich dann an ihnen zu weiden.

Ihre schillernde Musterung ist mitunter trügerisch, Mutterinstinkte und eiskalte Berechnung sind kein Widerspruch. Dieser Politikertyp kennt keine Couleur, von ÖVP-Ministerin Edtstadler über die grüne Tratschtante & EU-Neo-Abgeordnete Schilling und Ex-SPÖ-Chefin Rendi-Wagner – die Erfinderin von „3G am Arbeitsplatz“ – bis zu Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz zeigten viele Politiker derartige Elemente, Ex-SPÖ-Kanzler Kern nutzte das Sprachbild einst tatsächlich gegen Letzteren.

Bild: (C) BKA, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Der bunte Globalisten-Papagei

Was in irgendeiner Mainstream-Zeitung steht, aus der NATO-Pressestelle kommt, im Pfizer-Prospekt stand oder in Brüssel vorgeraunt wird, ist die Grundlage seines Wertbildes und politischen Handelns: Ungeimpfte, Rechte und Putin sind böse und stecken hinter allem Übel. Sein Repertoire an Aussagen ist schütter, aber er wirft sie voll Überzeugung in den Raum, egal ob sie passen oder sein berufliches Vorleben eigentlich mehr kritischen Blick vermuten ließe.

Als eindrücklichstes Paradebeispiel dieses Typs kann der frühere Nationalratsmandatar und nunmehrige EU-Abgeordnete Brandstätter gelten. Starke Elemente wies auch Ex-Grünen-Gesundheitsminister Mückstein auf. Bei zahlreichen Vertretern der Systemparteien kommt er zudem als „sekundärer Untertyp“ vor.

Bild: Franz Johann Morgenbesser, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0

Das glücklose Weidenrind

Ein Politiker-Typ so divers wie die bovine Fauna – und in vielen politischen Ställen anzutreffen. Es hält sich für ein Einhorn, ist mangels nicht einmal Rennpferd und trampelt mitunter recht behäbig über das politische Parkett. Es versucht, Verbindlichkeit im Idyll zu leben und zugleich belastbares "Arbeitstier" zu sein. Allzu oft hinterlässt sein politischer Ausschuss keinen wohligen Geruch, denn das Gras ist danach nicht grüner, sondern karger. Kritiker werden im Zweifelsfall unwirsch angeschnaubt.

Als Herdentier sind das politische Geschick und eine inhaltliche Linie zweitrangig, notfalls kaschiert es das Umfeld. Als Paradebeispiel dient ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner, welche die "Firma Eurofighter“ immer noch nicht kennengelernt hat. Auch NEOS-Chefin Meinl-Reisinger, die eine Impfpflicht für "liberal" hielt und Mitbewerber schon einmal als "Volksverräter" anherrscht, zeigt Merkmale des Typs, sowie ÖVP-Klubchef August Wöginger, der damit scheiterte, einen Keil in einen anderen Polit-Stall zu treiben.

Bild: (C) BKA, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Das identitätspolitische One-Trick-Pony

Die Kunst des Politischen ist die Verkürzung aller Dinge auf einfache Erzählungen. Zu warm, zu kalt, zu viel Sonne, zu wenig Sonne, zu wenig Regen, zu viel Regen? Immer ist der Klimawandel schuld, notfalls auch an gestiegenen Messer-Delikten und Herzinfarkten. Ähnlich verhält es sich mit jenen, die überall toxische Männlichkeit, Ausländerfeindlichkeit oder Rechtsextremismus wittern.

Eigentlich ein Politiker-Typ, der eher in „Weltanschauungsparteien“ wie den Grünen zu vermuten wäre, ist er nun auch in der SPÖ immer häufiger anzutreffen. Kritik fasst er im Fallesfall als Angriff aufs Geschlecht, Sexualität oder Migrationshintergrund auf. In Österreich sind reine Prototypen selten, aber das Spektrum reicht von Grünen-Klubchefin Maurer bis zu SPÖ-Diversitätssprecher Lindner.

Bild: (C) Karo Pernegger/Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0

Der verdurstete Wasserbüffel

Er wäre gerne ein Wisent: Standhaft, stark, sozial, Teil eines harmonischen Gefüges. Manchmal wähnt er sich gar als fantastischer Zentaur: Standhaft wie ein Ross, mit der breiten Brust eines Mannes von Format. Weise, mit Herz statt Hirn. Doch die Realität behindert den Wasserbüffel: Geschnitten von der bestehenden Hierarchie der Gruppe, vom Parteiapparat domestiziert, verschmäht vom Volk, das die mythische Unbesiegtheit nicht erkennen will.

In der Gestalt und Ausdrucksweise kann er behäbig oder agil wirken, während er mit jedem Schritt tiefer im Morast versinkt, obwohl genug kühlendes Wasser ihn zu umgeben scheint. Die Herde, deren Zusammensetzung selten auf lange Konstanz setzt, sortiert ihn im Zweifel mit Regelmaß aus. Elemente dieses Typs finden sich in fast allen SPÖ-Vorsitzenden der jüngeren Vergangenheit, finden aber im „großen Vorsitzenden“ Babler ihre Vollendung. Aber vielleicht findet sich am Grund der Lacke ja eine neue Steuer…

Bild: (C) Andreas Babler/Team Basis, Flickr, CC BY 2.0

Der Parteibuch-Waschbär

Die Partei hat immer recht: Ein ehernes Gesetz in einer parlamentarischen Demokratie mit Klubzwang, einem Reichtum politisch eingefärbten Posten von den Ministerien bis hinunter in die Sportverbände. Er huscht zwischen Privatwirtschaft, Politik, Interessensverbänden und staatsnahem Betrieb nach Belieben hin und her – Hauptsache es gibt am politischen Buffet irgendetwas abzustauben. Ein tatsächliches Parteibuch im engeren Sinn ist dafür nicht nötig, eine "kolportierte Nähe" ist aber von Vorteil.

Es handelt sich um einen biegsamen Politiker als Bindeglied zwischen Parteien, Vorfeld und Interessensgruppen. Denkt man bei diesem weit verbreiteten Typ zuerst einmal an Versorgungsposten und Mehrfachfunktionäre in weitverzweigten ÖVP-Bünden oder im Firmenkonstrukt des Roten Wiens, so ist auch der Kocher-Wandel vom Wirtschaftsforscher zum Arbeitsminister zum Notenbankchef in wenigen Jahren ein prominentes Beispiel.

Bild: BMF/Wenzel, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Der schnaubende Leit-Elefant

Im Porzellanladen sollte er sich nicht bewegen, aber er ist gerne mächtig: Physisch, politisch, innerparteilich. Er ist gesellig und sieht sich als Leittier über komplexe Sozialgesellschaften. Innerhalb der größeren Herde bilden sich etliche Clans, am Ende sind sie aber doch „Fleisch vom Fleische“. Die interne Kommunikation soll möglichst nicht von Uneingeweihten gehört werden, die nach außen ist hingegen laut und weithin hörbar.

Und wehe, Gepflogenheiten werden nicht eingehalten, dann schaltet sich das Leittier ein. Dieses vergisst nichts, und hat ein Anspruchsdenken. Je nach Couleur fühlt es sich im Bierzelt oder in der Schrebergarten-Steppe an wohlsten. Als Paradebeispiel gelten aktuelle und ehemalige „Landeskaiser(innen)“ der ÖVP Niederösterreich oder SPÖ Wien à la Pröll, Häupl oder Ludwig – und mit Abstrichen Mikl-Leitner vor der letzten Landtagswahl.

Bild: SPÖ/David Višnjić, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0

Graue Maus oder Bienenkönigin?

Ambitioniert, meinungsstark und immer im vehementen Willen, eine größere politische Agenda umzusetzen. Ihr Aufstieg kann plötzlich kommen: Von den Jungsozialisten ins Parlament, aus der NGO ins Ministerbüro. Dort hinterlassen sie ihre Duftnote und sind zu Alleingängen bereit. Doch dann stagniert die Karriere – entweder scheinbar oder tatsächlich: Mangelnde Ausstrahlung kann den konfrontativen Stil nicht übertünchen.

Ohne zum „ganz großen Wurf“ ansetzen zu dürfen, bleiben sie aber stets in der Nähe der Macht, da die Parteien dennoch wissen, was sie an ihnen haben und ihre Theoriearbeit schätzen. SPÖ-Paradebeispiele wie Herr wurden „klein gehalten“, aber durften bzw. dürfen dennoch „wirken“. Auch Grünen-Klimaministerin Gewessler, vor ihrer Beförderung zur Ministerin über gefühlt die halbe Republik bereits NGO-Dompteurin, entspricht grob diesem Typ.

Bild: BMF/Wenzel, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Das passiv-aggressive Faultier

Das Faultier bewegt sich ungern weit vom eigenen Baum und wenn es muss, wandelt es dort ungeschickt – außer es gerät ins Schwimmen. Es handelt sich um einen Politikertyp, der sich gern mit Seinesgleichen umgibt und dort aufblüht, aber andernorts einen eher „patscherten“ Eindruck macht, auch was die Wortwahl anbelangt. Seine Auftritte können auf andere Milieus befremdlich wirken, sind aber auf Effizienz ausgelegt.

Charakteristisch sind bei männlichen Vertretern unglückliche Tiraden gegen Andersdenkende. Als Prototyp gilt wohl Grünen-Vizekanzler Werner Kogler, dessen jüngstes ORF-Sommergespräch viele Beobachter ratlos zurück ließ – der aber mit großem Verve einst regierungskritische Demonstranten als „Staatsverweigerer, Demokratiefeinde, Neonazis und Neofaschisten, die in unseren Städten herumspazieren“ verunglimpfte.

Bild: (C) Wolfgang Zajc/Die Grünen, Wikimedia Commons, CC0

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